Wie Spinat – so wird Mangold oft beschrieben, aber damit tut man dem Gemüse Unrecht. Denn Mangold schmeckt ganz eigen, kommt in bunten Farben daher und verdient eindeutig mehr Beachtung. Als cremiges Pesto mit Cashewkernen, Rosmarin und natürlich Pasta wie in diesem vegetarischen Nudelrezept zum Beispiel.
Musik im Kopf – Mangold im Topf
Wenn ich an Mangold denke, denke ich immer auch an eine ehemalige Mitbewohnerin von mir. Sie zog irgendwann in unsere WG im Studentenwohnheim, war Musikerin, und ich stellte mir immer vor, dass in ihrem Kopf Musik in Dauerschleife lief. Sprach man sie an, erklang bestimmt ein Misston in ihrem Kopf, den sie kopfschüttelnd vertrieb, wieder von Musik erfüllt, bis eine zweite Ansprache wie eine kratzende Nadel auf einer Schallplatte gewaltsam ihre Aufmerksamkeit einforderte.
Besagte Mitbewohnerin liebte Mangold – im Gegensatz zu mir. Sie aß ihn oft und sie aß ihn bevorzugt aus meinem Lieblingstopf, und zwar direkt, denn ein Teller hätte ja zusätzliches Spülen bedeutet. Ich konnte darüber immer nur den Kopf schütteln, und während sie ihren Mangold aß, hatte ich ein anderes Gericht in Dauerschleife auf dem Teller: Spaghetti mit Spinat und Schafskäse.
Nun mag es eine Disharmonie zwischen Mangold und Spinat geben, ich weiß es nicht, vielleicht mag man entweder das eine oder das andere, so erschien es mir zumindest, denn lange gab ich dem Mangold keine Chance, so hübsch er auch aussah, in seiner grünen, roten oder gelben Schattierung.
Doch wie so vieles, was ich einst verschmähte, erhielt auch der Mangold irgendwann Einzug in die Playlist meiner Rezepte. Jetzt landet er regelmäßig auf meinem Teller, und während ich ihn esse, ertönt das leise Klacken einer Nadel, die auf Vinyl aufsetzt, gefolgt von einem kurzen Knistern, bevor die Musik in meinem Kopf beginnt.
Gefunden habe ich das Rezept für Spaghetti mit cremigen Mangoldpesto bei den Feinkostpunks.
#nofoodwaste: Das könnt ihr aus den Resten machen
Wie für jedes Pesto gilt: Es lässt sich gut aufbewahren. Sterilisiert ein Glas und bedeckt das Mangoldpesto gut mit Olivenöl, so hält es sich einige Zeit. Und wie bei all den anderen Pestos, die ich euch schon vorgestellt habe, macht sich auch dieses sehr gut als Brotaufstrich oder in einem Sandwich.
Rezept Spaghetti mit cremigen Mangoldpesto
Portionen |
2Personen |
- Spaghetti
- 30 g Cashewkerne
- 50 g Mangold
- 2-3 Zweige Rosmarin
- 1 kleine Zehe Knoblauch
- Olivenöl
- etwas etwas Nudelkochwasser
- 30 g Parmesan
- Salz
Zutaten
|
- Cashewkerne ohne Fett in der Pfanne anrösten. Aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden. Rausnehmen und zur Seite stellen
- Spaghettiwasser aufsetzen, Rosmarin waschen und die Blätter von den Stielen zupfen
- Mangold waschen, die Stiele unterhalb der Blätter abschneiden, beides aufheben
- Wenn das Wasser kocht, salzen. Zuerst die Mangoldstiele im Kochwasser für eine Minute blanchieren, dann die Blätter dazugeben und für weitere zwei Minuten blanchieren. Den Mangold rausheben, abschrecken und ausdrücken
- Im Mangoldwasser die Spaghetti kochen
- Den Mangold mit den Cashewkernen, dem Knoblauch, Rosmarin und Olivenöl zu einer cremigen Masse pürieren. Etwas Nudelkochwasser hinzugeben, Parmesan unterrühren, mit Salz abschmecken
- Spaghetti abgießen, mit dem Mangoldpesto vermischen und sofort servieren. Wer mag, gibt noch etwas frisch geriebenen Parmesan drüber.
1 Kommentare