Ein Klassiker der italienischen Küche sind die Spaghetti all’arrabbiata. Von einigen ob der Schärfe als Mutprobe bezeichnet, von anderen einfach nur heiß und innig geliebt, sind sie vor allem eins: Molto bene! Richtig gut nämlich.
Nudeln des Zorns
Huch, hier im Blog fehlen noch einige Klassiker! Bolognese: Check! Carbonara: Check! Klassische Tomatensauce: Check!
Was noch fehlt: Spaghetti all’arrabbiata!
Ich habe recherchiert und festgestellt, dass Spaghetti all’arrabbiata oft auch mit Speck gemacht werden, Pancetta, zum Beispiel, oder Guanciale. Schmeckt bestimmt sehr gut, jedoch kenne ich das Gericht nur vegetarisch, und so ist auch mein Rezept fleischfrei, und überhaupt scheint hier wieder jeder eine eigene Meinung zu haben, was echte Pasta all’arrabbiata ist und was reingehört und was nicht. Selbst bei der Schärfe ist man sich nicht einig, was, wie ich dachte, doch immer das Markenzeichen sei.
Vielleicht ist es dieser Fakt der Zerissenheit, der die Nudeln arrabbiata macht, wütend, zornig, leidenschaftlich. Oder sind es womöglich die Gefühle, die man haben muss, wenn man das Essen kocht? Wenn dem so ist, habe ich auf ganzer Linie versagt, denn ich war einfach nur glücklich während des Kochens, noch nicht hungrig genug um hangry zu sein, einfach nur in freudvoller Erwartung an ein fantastisches Nudelgericht.
Vielleicht kommt der Zorn aber doch nur von der für italienische Gerichte ungewöhnlichen Schärfe, ob die nun nur leicht oder auf der Chiliskala auf zehn von zehn steht, die die Nudeln so arrabbiata machen, ihre Esser aber umso glücklicher.
Hinweise zum Rezept
Ich habe auf jeden Fall beschlossen, die Suche nach dem Originalrezept aufzugeben, und präsentiere euch stattdessen meine Version der Spaghetti all’arrabbiata, mit frischen Peperoni anstelle getrockneter Chili, und mit viel Parmesan. Die Peperoni schneide ich in Ringe und lasse bei der unteren Hälfte die Kerne und die weißen Seitenwände dran. Beides sorgt für Schärfe, weshalb ich nur einen Teil davon verwende. Weiter oben, wo sich der Großteil der Kerne sammelt, entferne ich beides. Für gewöhnlich sind die Peperoni, die wir im Supermarkt oder im Gemüseladen kaufen nicht so scharf. Tastet euch einfach ran, jeder hat ein anderes Schärfeempfinden.
Tipp: Im Sommer könnt ihr natürlich auch frische Tomaten nehmen, dann für zwei Personen je nach Größe vier bis fünf Stück.
Rezept Spaghetti all’arriabbata
Portionen |
2Personen |
- Zwiebeln würfeln, Knoblauch in Scheiben schneiden, beides in Olivenöl andünsten
- Peperoni waschen und in Ringe schneiden. Dabei je nach Schärfewunsch einen Teil der Kerne und der weißen Seitenwände rausschneiden
- Peperoni zu den Zwiebeln und dem Knoblauch geben, kurz mitrösten
- Tomaten zur Peperoni-Zwiebel-Knoblauch-Mischung geben, salzen und köcheln lassen
- Nudeln kochen, abgießen, und unter die Tomatensauce mischen
- Mit Parmesan servieren